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10 Fragen an Stefan Schulze-Hausmann, Initiator des Deutschen Nachhaltigkeitspreises

Interview: Christoph Mohr


Stefan Schulze-Hausmann (*1960) ist Wissenschaftsjournalist und Rechtsanwalt. Er kam schon kurz nach dem Jurastudium und einigen Auslandsaufenthalten zum ZDF und moderiert dort seit 1989 verschiedene Formate. Er ist außerdem Geschäftsführer der Coment GmbH, einer Kommunikationsagentur mit Büros in Düsseldorf und Berlin. 2008 führte er zahlreiche Partner zum Deutschen Nachhaltigkeitspreis zusammen. 2009 rief er die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. ins Leben, deren Vorstandsvorsitzender er ist. Er verantwortet insbesondere die Kooperation mit institutionellen Partnern sowie Konzeption und Produktion des Symposiums und der Preisverleihung.


1.
Sie haben vor vier Jahren den Deutschen Nachhaltigkeitspreis ins Leben gerufen. Was soll das Ganze?


Motivieren, Inspirieren, Konkurrenz schüren zwischen Unternehmen, damit sie sich nachhaltiger aufstellen. Möglichst viele Unternehmen sollen den Ehrgeiz entwickeln, Konkurrenten gerade auf dem Feld der Nachhaltigkeit zu schlagen. Wenn der Deutsche Nachhaltigkeitspreis hier einen Beitrag leistet, ist ein wesentliches Ziel erreicht.

2.
Wer wird ausgezeichnet?


Erstmal: Nur Unternehmen, die aktiv teilnehmen. Bewerben können sich Unternehmen jeder Größe und Branche – als Gesamtes oder mit einzelnen, besonders nachhaltigen Produkten oder Initiativen. Es kommt im Kern darauf an, welchen Nachhaltigkeitsherausforderungen sich das Unternehmen zu stellen hat und wie es ihnen in allen Stufen der Wertschöpfung begegnet. Zu den Siegern gehören BSH, Bau-Fritz und Deutsche See unter den Unternehmen, Henkel, "Frosch" und Lichtblick bei den Marken und "Riesen" wie die Deutsche Post und PUMA beim Thema Zukunftsstrategien.

3.
Wie funktioniert der Preis?


Die "große Linie" definiert das Kuratorium der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis, in dem derzeit u.a. der Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales Gerd Hoofe, der frühere Vorsitzende des Rates für Nachhaltige Entwicklung Volker Hauff und Transparency International-Vorstand Sylvia Schenk mitarbeiten. Es supervisiert Methodik und Prozesse, bei denen wir eng mit Universitäten und Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten. Die Perspektive einer internationalen Unternehmensberatung tritt hinzu, die für notwendige Praxisnähe steht. Alle Bewerber füllen einen umfangreichen Fragebogen aus, der standardisierte Selbstbewertungen mit Raum zur individuellen Äußerung kombiniert. Der Fragenkatalog erhebt die Nachhaltigkeitsexzellenz des Unternehmens in Strategie, Administration, den wichtigsten Bereichen der Kernwertschöpfung und der Markenführung – und gibt Raum für die Darstellung besonderer Nachhaltigkeits-"Leuchttürme". Die Methodikpartner werten die umfangreichen Fragenkataloge aus. Die Entscheidungen fällt eine unabhängige, hochkarätige Jury aus renommierten Persönlichkeiten der Nachhaltigkeitsszene. In einem mehrstufigen Prozess bringen die Juroren ihre individuellen Einschätzungen ein und treffen nach dem Mehrheitsprinzip die Entscheidungen.

4.
Das heißt: Es gibt eine echte Jury mit echten Jury-Sitzungen?


Alles echt … Etwas anderes könnte man mit Juroren wie Prof. Klaus Töpfer, Dr. Achim Dercks (Hauptgeschäftsführer Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V.), Dr. Jürgen Heraeus (Vorsitzender des Vorstands UNICEF Deutschland), Prof. Dr. Edda Müller (Vorsitzende des Vorstands Transparency International Deutschland e.V.), Prof. Dr. Stefan Schaltegger (Leiter Centre for Sustainability Management, Leuphana Universität Lüneburg), Max Schön (Präsident Deutsche Gesellschaft des Club of Rome) und Dr. Günther Bachmann (Generalsekretär Rat für Nachhaltige Entwicklung) auch nicht machen!

5.
Auf Ihrer Website ist zu lesen, dass der Preis "in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung" vergeben wird. Wie muss man sich das vorstellen?


Wir haben die Bundesregierung zum frühest möglichen Zeitpunkt ins Boot geholt. Seit Gründung der Stiftung entsendet die Bundesregierung einen Vertreter in das Kuratorium (Staatssekretär im BMAS Gerd Hoofe). Im Gründungsjahr 2008 hielt der damalige Bundesminister für Arbeit und Soziales Olaf Scholz die Keynote des Deutschen Nachhaltigkeitstages (Schirmherrschaft Bundespräsident Horst Köhler). Der Staatssekretär im BMU Matthias Machnig war Mitglied der Jury, Bundesjustizministerin Brigitte Zypries überreichte die Preise. 2009 übernahm Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel die Schirmherrschaft. Der im November 2009 amtierende Bundessozialminister Dr. Franz-Josef Jung und der Staatssekretär im BMWi Jochen Homann überreichten die Auszeichnungen. 2010 überreichte Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen die Preise, 2011 u.a. Kanzleramtsminister Ronald Pofalla, Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner und Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel. 2011 übernahm Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel erneut die Schirmherrschaft.

6.
Nun es gibt es ja in Deutschland eine Vielzahl von Preisen, die mehr PR-Veranstaltungen für die Initiatoren und Sponsoren sind. Was bewirkt Ihr Preis? Oder sagen wir: Wie "nachhaltig" ist der Deutsche Nachhaltigkeitspreis?


Ich denke unser USP unter den deutschen Unternehmenspreisen ist die Kombination aus einem Wettbewerb, der anhand eines fundierten transparenten Prozesses die Besten findet, einem Kongress, der jährlich die maßgeblichen "Köpfe der Nachhaltigkeit" aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft zusammen bringt, und der Preisverleihung, der eine große Breitenwirkung entfaltet. Wir hören von Preisträgern, dass die 3 Auszeichnung eine große Strahlkraft nach außen, besonders aber auch nach innen in den Kreis der Mitarbeiter entwickelt. Sie sind stolz und fühlen sich bestätigt. Unternehmen, die mit dem Sieg in unserem Wettbewerb werben, werden genauer beobachtet und auf die Einlösung ihres Versprechens überprüft.

7.
Sie selbst betreiben eine Kommunikationsagentur, die auch diesen Preis und die Gala ausrichtet. Wie groß ist Ihr finanzielles Eigeninteresse an dem Preis?


Ich habe den Preis "erfunden" und mit meiner Agentur in den ersten beiden Jahren quasi pro bono produziert. Seit einem Jahr zeichnet sich ab, dass sich das Projekt trägt – und das begründet erfreulicherweise die Hoffnung, dass die Leistungen der Agentur zukünftig honoriert werden.

8.
Wo wir beim Geld sind. Wer finanziert eigentlich das Ganze, insbesondere die Gala zur Preisverleihung mit nicht mehr als 1000 Gästen?


Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis ist nach wie vor eine private Initiative – getragen von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V.. Sie finanziert sich aus Teilnahmegebühren des Wettbewerbes, Eintrittsgeldern für Symposium und Gala sowie Sponsorenleistungen.

9.
Sie sind gerade mitten im Bewerbungsprozess für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2011 Wie ist der Stand der Dinge?


Zum heutigen Stand haben sich etwa 500 Unternehmen zum Wettbewerb angemeldet, täglich kommen zwischen 10 und 20 hinzu. Wir hoffen, den Rekord aus 2010 mit 560 Unternehmen zu schlagen.

10.
Kann man sich noch bewerben?


Ja, bis zum 15. Mai. Die Sieger und Nominierten der ersten drei Jahre zeigen, dass Große und Kleine, Konzerne und Mittelständler genau die gleichen Siegchancen haben, wenn sie auf ihrem Level und mit ihren Möglichkeiten nachhaltig agieren. Wir geben kein Ranking bekannt, sondern nur die nominierten Unternehmen, und verraten erst am Abend der Preisverleihung, wer die "Kugel" bekommt. Dazu rollen wir am 4. November zum vierten Mal nicht nur symbolisch den roten Teppich für Nachhaltigkeit aus.


Das Interview ist im Rahmen der Zusammenarbeit des Frankfurt School Verlags und den Initiatoren des Deutschen Nachhaltigkeitspreises entstanden. Der Frankfurt School Verlag wird die Veranstaltung auch in 2011 als Medienpartner unterstützen.

© 2011 Frankfurt School Verlag


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